Mini-PV-Anlagen, auch bekannt als Stecker-Solargeräte, haben dazu geführt, dass die traditionelle Südausrichtung von PV-Anlagen nicht mehr das Maß aller Dinge ist. Denn die Ausrichtung der Anlage ist nicht nur entscheidend für die Energieerzeugung, sondern auch für den Eigenverbrauch und die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz.
Je höher der Anteil des Eigenverbrauchs an der erzeugten Energie ist, desto wirtschaftlicher ist es für Betreiber von mini PV-Anlagen. Mit der steigenden Beliebtheit von Balkonkraftwerken und den Gesetzesänderungen bezüglich der Einspeisevergütung, lohnt sich die Einspeisung für Betreiber von kleineren Anlagen nicht mehr. Deshalb ist die Orientierung am eigenen Stromverbrauch ein wichtiger Faktor bei der Wahl der Ausrichtung.
Du solltest dich also fragen: Zu welcher Tageszeit verbrauche ich durchschnittliche die meiste Energie?
Nordausrichtung
Eine Ausrichtung gen Norden ist ineffizienteste Entscheidung die du treffen kannst und sollte deshalb vermieden werden. Die Investitionskosten stehen dabei in keinen Verhältnis zum erwarteten Ertrag.
Ostausrichtung
Die Ostausrichtung kann sinnvoll sein, wenn du zwischen den Morgenstunden und Mittagsstunden den meisten Strom verbrauchst. Wenn eine andere Ausrichtung nicht möglich ist, solltest du deinen Stromverbrauch auf diese Tageszeit ausrichten. Mit einer Süd/Ost Ausrichtung kannst du deine Verbrauchszeit weiter Richtung Mittag verlagern und könnte eine bessere Option sein.
- Morgen und Mittags der meiste Stromverbrauch
- Waschmaschine oder Trockner früh laufen lassen
- Elektroauto laden
Südausrichtung
Bei einer Südausrichtung wirst du den meisten Strom produzieren! Wenn du allerdings in dieser Zeit wenig Eigenverbrauch hast, fließt der Strom ungenutzt ins öffentliche Netz. Eine Südausrichtung ist also sinnvoll wenn du zur Mittagszeit bzw. tagsüber den meisten Strom verbrauchst.
- Tagsüber die meiste Zeit zuhause (z.B. Homeoffice)
- Waschmaschine laufen lassen
- Mittags kochen
- Elektroauto laden
Westausrichtung
Eine Westausrichtung eignet sich für alle die Nachmittags und in der Abendzeit den meisten Strom verbrauchen. Wenn du also Nachmittag nach Hause kommst solltest du diese Richtung bevorzugen. Noch besser wäre in diesem Fall sogar die Ausrichtung Süd/West.
- meister Stromverbrauch Nachmittag und in den Abendstunden
- Waschmaschine laufen lassen
- Abendessen kochen
- Elektroauto laden
Optimal Neigung deiner Mini-PV Anlage
Als Ausgangsbasis lässt sich festhalten, dass eine Solaranlage Süd mit einer Dachneigung von 35 Grad als allgemeiner Idealfall gilt. Doch was passiert, wenn die Ausrichtung oder die Neigung von dieser Idealvorstellung abweicht?
Für Dächer, die gen Osten oder Westen weisen, ist eine Neigung von 25 Grad sogar empfohlen. Werden die Module im Neigungswinkel von 30 Grad gen Osten ausgerichtet, so liegt der Minderertrag gegenüber der optimalen Ausrichtung und Neigung bei -19 Prozent. Bei einer Ausrichtung gen Süden mit einer Neigung von 45 Grad hingegen gibt es keinen wesentlichen Minderertrag durch die Abweichung. Wenn die Neigung bei einer Ausrichtung gen Osten und einer Neigung von 45 Grad liegt, beträgt der Minderertrag -23 Prozent im Vergleich zur optimalen Ausrichtung und Neigung.
Es ist also zu empfehlen, die optimale Neigung der Solaranlage sorgfältig zu planen und gegebenenfalls die Ausrichtung und Neigung entsprechend anzupassen. Dabei gilt: Alles zwischen 25 und 60 Grad Neigung ist gut!
Praxis Tipp – Stromverbrauch tracken
Mit dem Poweropti kannst du deinen Gesamtverbrauch im Haushalt tracken und überwachen. Das Messgerät kannst du einfach auf deinen vorhandenen Haushaltszähler selbst montieren. Per App siehst du deinen Echtzeitverbrauch und kannst zudem Stromfresser in deinem Haushalt ausfindig machen. In Kombination mit Clever-PV, kannst du zudem Automationen einrichten und z.B. Steckdosen (Waschmaschine, Trockner etc.) schaltbar machen. Mit diesem Praxistipp kannst du deinen Eigenverbrauch optimieren.
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